„on mountains and other holes“ Galerie Michael Haas 2014

Thomas Virnich on mountains and other holes.

12.09. – 11.10. 2014
Galerie Michael Haas

Thomas Virnich (*1957 in Eschweiler) ist ein rastloser Schöpfer zwei- und vor allem dreidimensionaler Werke. Leben und Werk sind für ihn untrennbar, sein Umgang mit den Leidenschaften stets spielerisch. Virnich bewohnt mit seiner Familie ein ehemaliges Schulgebäude in Mönchengladbach, auf dessen Gelände sich fantastische Architekturen, ferne Planeten und Galaxien, rätselhafte Lebewesen und gesammelte Fundstücke in unterschiedlichsten Stadien der künstlerischen Verwertung tummeln – ein fremder Kosmos, eine mitunter verdrehte Welt. Die Materialien, die von Papier, Pappmaché, Karton über Holz, Ton, Blei bis hin zu Bronze reichen, tragen stets deutliche Spuren der handwerklich-manuellen Bearbeitung. Besonders zentral ist für Virnich das Thema der Architektur, wie auch in der Ausstellung der Galerie Michael Haas zu sehen sein wird. Virnich untersucht den Wechsel von Fläche zu Volumen, die Veränderung bekannter Formen mittels Zerstörung und Rekonstruktion und die Gestaltung von Raum. Seine Bauten sind eine Mischung unterschiedlicher architektonischer Elemente, die sein Interesse für alte Tempel und Denkmäler, Monumente und gotische Kathedralen widerspiegeln. Doch sie folgen keiner Funktion und sind frei entwickelt. Durch die assemblageartige Arbeitsweise und die organisch anmutenden Fassadenversatzstücke wird die Virnich’sche Baukunst beseelt und lebendig.

[su_quote cite=“Thomas Virnich“]Ich mache da einen Prozess, der zum Bild führt. Der Gegenstand, der mich reizt mit ihm zu arbeiten, ist doch plastisch vorhanden. Je mehr ich ihn nun aufschneide, wird er zum Abbild meiner Idee. Aber durch den Eingriff komme ich der Wahrheit immer näher. Mir gefällt, dass Michelangelo in seiner Zeit verbotenerweise menschliche Körper aufschnitt, um zu ergründen, was das Leben ist… Für meine Architekturen nehme ich gerne ungewöhnliches, auch weiches oder sprödes Material, das ich vielleicht später in Bronze gieße: Ein Stück Ewigkeit, Architektur als belebte Figur; und wenn sich eine Kirche bewegt, die hat ja schon viel Geschichte hinter sich, da wird wieder Leben….[/su_quote]

 

„Helter Skelter“ Skulpturenpark Waldfrieden 2015/2016

Wuppertal vom 24.10.2015 bis 21.02.2016.

Viele Werke Thomas Virnichs entstehen in einem experi­mentellen Prozess der Ab­leitung aus vor­gefundenen Formen. Dieser Prozess wird weniger durch rationale Vorüber­legungen als viel­mehr durch die spielerische und doch systematische Erforschung der Möglich­keiten plastischer Um­formung bestimmt. So kann prinzipiell aus jeder dreidimensionalen Ausgangsform durch Umstülpen, Zerteilen, Abformen, Kombinieren usw. ein neues Objekt entstehen. „Blech und Holz­spiel­zeuge, Wunder­tüten und Plastik­kugeln“ zählen zu den Fund­stücken, die ihm neue „Form­findungen“ ermög­lichen und die er „systematisch für weitere Arbeiten nutzt“. Aber auch Architektur­modelle, Abgüsse des eigenen Körpers, eigene oder fremde Skulpturen und sonstige Gegenstände, die für den Künstler von emotionaler Bedeutung sind, können zum Ausgangs­punkt neuer Arbeiten werden. Im Zentrum der Ausstellung stehen zwei Bronzeskulpturen aus der Werk­gruppe „Fliegende Kata­komben“, in der Virnich ein Architektur­modell seines Atelier­hauses mit Reise­ein­drücken und Erinner­ungen an antike Räume und Bau­werke kombiniert.

Öffnungszeiten:
März bis Oktober: Dienstag bis Sonntag 10 – 19 Uhr
November bis Februar : Freitag bis Sonntag 10 – 17 Uhr
Führungen: samstags 15 Uhr

Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
Phone +49 (0) 202 47898120

„Die Welt am Kleiderhaken“ Museum DKM Duisburg

Thomas Virnich – Die Welt am Kleiderhaken – Museum DKM.

Vom 31.01. bis zum 25.08.2014 zeigte das Museum DKM plastische Arbeiten des Mönchengladbacher Künstlers Thomas Virnich (*1957 in Eschweiler). Die Ausstellung vereinte Werke aus drei Jahrzehnten, darunter assemblageartige Skulpturen, die sich aus passgenau gefertigten Einzelteilen zusammensetzen, monumentale Buchobjekte, Architekturmodelle aus Pappmaché oder Skulpturen, die auf den spielerischen Umgang mit Fundobjekten zurückgehen. Ermöglicht wurde somit ein komprimierter Überblick über die wesentlichen Themen, Materialien und Techniken dieses in seiner Eigenheit so unverwechselbaren Künstlers. Leihgaben der Galerie Reckermann, aus Privatbesitz sowie aus dem Fundus von Thomas Virnich ergänzten die Werkauswahl aus dem Sammlungsbestand des Museum DKM.